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Das Abendmahl in unserer Gemeinde

Der Kirchengemeinderat hat sich in seiner Klausurtagung vom 16.-17.01.2015 in Neusatz intensiv mit dem Thema „Abendmahl“ beschäftigt.

Dabei wurden sowohl theologische Fragen zur (Be)deutung des Abendmahls als auch die praktischen (organisatorischen) Fragen zur Durchführung des Abendmahls in unserer Gemeinde diskutiert.

Die Ergebnisse dieser Überlegungen haben wir in einem Grundsatzpapier zusammengefasst:

Zur Bedeutung des Abendmahls

  1. Wir wollen unseren Gemeindegliedern helfen, das Heilige Abendmahl für den Alltag zu erfahren
     
  2. Im Abendmahl konzentrieren sich wichtige Aspekte unseres christlichen Glaubens. Es ist das
  • Mahl der Erinnerung an das Leiden und Sterben Jesu:
    Erinnerung meint dabei auch Vergegenwärtigung. Das Leiden und Sterben Jesu hat Auswirkungen für unser Leben heute. Wir dürfen als versöhnte Menschen an den Tisch des Herrn treten.
     
  • Mahl der Vergebung:
    Das Leiden und Sterben Jesu wirkt Vergebung unserer Schuld. Im Essen des Brotes und Trinken des Weines/Traubensaftes lassen wir die Vergebung, die Jesus für uns erwirkt hat, für uns persönlich gelten. Deshalb ist es ein guter Brauch, dem Abendmahl einen Bußteil voranzustellen.
    Weil es aber uns daran erinnert, dass wir von Jesu Vergebung leben, ist es auch die Aufforderung an uns, auch einander zu vergeben.
     
  • Mahl der Gemeinschaft:
    Wir sind eingeladen als Schwestern und Brüder an den Tisch des Herrn zu treten. Wir gehören zu unserem Vater im Himmel, aber wir gehören auch zusammen. Auch Menschen, die uns fremd sind oder Schwierigkeiten machen, gehören zum gleichen Vater. Deshalb grüßen wir uns bei der Abendmahlsfeier mit dem Friedensgruß.
     
  • Mahl der Freude:
    Gemeinschaft und Vergebung sind Quellen christlicher Freude. Viele Geschichten des Neuen Testamentes enden damit, dass Jesus Mahlgemeinschaft mit Menschen hat. In der Emmausgeschichte erkennen die Jünger am Brechen des Brotes den Auferstandenen, der den Tod besiegt hat. Deshalb setzt das Abendmahl oftmals eine Bewegung der Freude in Gang.
     
  • Mahl als Bekräftigung des Bundes zwischen Gott und uns:
    So wie der Sinaibund die Verbindung zwischen Gott und Israel befestigte, so betont das Abendmahl den Bund zwischen Jesus Christus und seinen Nachfolgern. Abendmahl bekräftigt also unsere Beziehung Jesus Christus.
     
  • Mahl der Antwort auf die Predigt:
    Das Abendmahl verkündigt die Heilstaten Gottes. Es bietet uns auch die Möglichkeit, auf die Predigt persönlich zu antworten und den Zuspruch des Evangeliums in Brot und Wein noch einmal für sich persönlich anzunehmen.
    Deshalb feiern wir es in der Regel öffentlich. Wir wollen auch niemanden von der Teilnahme am Heiligen Abendmahl ausschließen, der sich nach Gemeinschaft mit Gott sehnt.
     
  • Mahl der Hoffnung:
    Jesus erinnert in den Einsetzungsworten daran, dass er das Abendmahl im kommenden Reich Gottes mit seinen Jüngern wieder feiern wird. Deshalb erinnert uns das Abendmahl daran, dass Gott uns ewige Gemeinschaft mit sich und unseren Brüdern und Schwestern verheißen hat.

Zur Praxis des Abendmahls in unserer Gemeinde

  1. Das Heilige Abendmahl wird in der Regel einmal im Monat in integrierter Form im Hauptgottesdienst nach der Predigt gefeiert. Die „angehängte Form“ kann in Ausnahmefällen praktiziert werden (z.B. bei der Jubelkonfirmation).
     
  2. Das Abendmahl wird sowohl in Einzelkelchen, als auch im Gemeinschaftskelch gereicht.
     
  3. In der Regel nehmen wir uns vor dem Abendmahl Zeit für einen „Bußteil“. Dieser kommt in der Regel zwischen Predigt und Abendmahl. Dann wird üblicherweise auf den Bußteil in der Eingangsliturgie des Gottesdienstes verzichtet.
    Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Bußteil in der Eingangsliturgie des Gottesdienstes zu belassen und dann nach der Predigt darauf zu verzichten.
     
  4. Das Abendmahl wird in den Einzelkelchen mit Traubensaft und in Gemeinschaftskelchen mit Wein angeboten.
     
  5. Bei uns sind Kinder herzlich eingeladen, am Abendmahl teilnehmen. Im Kindergarten, in der Schule, im Kindergottesdienst, in der Jungschar und im Konfirmandenunterricht werden Kinder regelmäßig darauf vorbereitet.
     
  6. Das Abendmahl kann in der Liturgie in unterschiedlicher Form praktiziert werden. In der Regel sind folgende Teile Bestandteil unserer Abendmahlsliturgie:
    - Eingangsliturgie
    - Einsetzungsworte
    - „Heilig, heilig, heilig…“
    - Gebet, Vater unser
    - „Christe du Lamm Gottes…“
    - Friedensgruß
    - Austeilung
    - Dank und Fürbitte
     
  7. Um den Gemeinschaftscharakter des Abendmahls zu betonen, praktizieren wir in der Regel vor der Austeilung von Brot und Wein/Traubensaft den Friedensgruß. Er unterstreicht, dass wir als Schwestern und Brüder an den Tisch des Herrn geladen sind.
     
  8. Wir praktikzieren beim Abendmahl konfessionelle Gastfreundschaft (Wer sich nach Gemeinschaft mit unserem Herrn sehnt, ist herzlich eingeladen).