Am Ende des Kirchjahrs werden unserer Gedanken auf die Themen Tod, Trauer, Vergänglichkeit, Verlust, Verantwortung gelenkt. Und darin verwoben unsere Fragen nach dem Heilwerden, nach Frieden, Versöhnung, Vergebung, Erlösung … .
Im Altarschmuck dominiert eine Baumscheibe. Sie bricht auseinander. Eine gewaltige Wunde ist entstanden. Wie können Wunden heilen. Wunden der Einsamkeit, der Trennung, der Todesgewalt, der Schuld? Ich wage keine Antwort, denn das Schwere, was Menschen erleiden und zu tragen haben, kann so unermesslich sein.
Ich kann nur sagen, was vom große Arzt Paracelsius, überliefert ist: Der höchste Grad der Arznei ist die Liebe.
Und dass wir Christ an einen Gott glauben, dessen Wesen Liebe ist.
In der Florist steht die rote Rose für die Liebe. So ist die Liebe zeichenhaft im Altarbild gegenwärtig. Als Arzneipflanze steht die Ringelblume (Campanula) für die Möglichkeit des Heilwerdens, für die Kraft der Sonne und des Lebens. Ich habe sie im Wachsspiegel aus getrockneten Blüten und wenigen frischen Ringelblumen in den Altarschmuck eingebracht. Als eine Bitte: „Sonne der Gerechtigkeit gehe auf zu unsrer Zeit, brich in deiner Kirche an, dass die Welt es sehen kann. Erbarm dich Herr (EKG Nr. 262).
„Sonne der Gerechtigkeit“ war eines der liebsten Kirchenlieder meines Vaters. Ich weiß wenig von ihm. Er starb 1971 als ich 11 Jahre alt war, aber daran erinne ich mich.
Michael Schönthal
Die Ev. Kirche in Friedrichstal ist täglich (9-17 Uhr), außerhalb von Veranstaltung offen zum Gebet.
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