Herzlich willkommen
Altarschmuck zum drittletzten Sonntag des Kirchenjahres

Mit dem Drittletzten Sonntag des Kirchenjahrs wird das Ende des Kirchenjahrs eingeläutet.
Die Sehnsucht nach Erneuerung prägt diesen Sonntag. Ist das Reich Gottes, das Himmelreich schon angebrochen? Woran ist es zu erkennen? Wann wird endlich Frieden sein?
Sehnsuchtsfragen sind das, die den Wunsch nach einer Veränderung zum Besseren in sich tragen.

Die Herbstmotive im Altarschmuck sind Bilder der Veränderung:

  • Das Verfärben der Blätter, das Fallen der Blätter, das Kahlwerden der Bäume.  Bilder der Vergänglichkeit, des Abschiednehmens.
  • Der Herbst ist auch ein Zeit, die uns einlädt innezuhalten, ausruhen und Atem zu holen. In ihrem Ein-Satz-Gedicht „Es knospt unter den Blättern, sie nennen es Herbst“, bringt die Lyrikerin Hilde Domin diese Wandlung durch Regeneration, um deren Notwendigkeit wir alle wissen, unvergleichlich zum Ausdruck. Im Herbst, da reift etwas heran. Es ist noch nicht da, aber die Vorzeichen sind unverkennbar. Die Knospen sind angelegt. Sie werden ausschlagen, dass „Berg und Tal grün alles wird“ (Lied Nr. 7 im EKD), das steht fest.
  • Und dann ist da noch das Sehnsuchtsbild des aufsteigenden Kinderdrachens. Weg von hier, raus aus der Erdgebundenheit mit ihrer Ungerechtigkeit und ihrem Unfrieden. Hinauf ins Himmelsreich, in Gottes ewiges Reich. „Über den Wolken muss de Freiheit wohl grenzenlos sein“, wer singt es nicht mit, das Lied von Reinhard Mey.

Der Drittletzte Sonntag des Kirchenjahres steckt den Spannungsbogen ab, den es auszuhalten gilt: Die Erneuerung beginnt schon jetzt – und steht noch aus. In dieser Spannung leben wir. Wir sind Wartende auf das Reich Gottes, wir warten auf die Wiederkunft Jesus und doch ist sein Reich schon mitten unter uns. Darum. Seid wachsam, seid entschieden, richtet euch aus auf Jesus. Wo Menschen in seinem Geist leben, wo sie Barmherzigkeit zeigen, keine Vergeltung üben und selbst auf ihre Feinde zugehen, da kann (vielleicht flüchtig, vielleicht nur in Bescheidenheit) Gottes Reich aufleuchten. Alpenveilchen sind die Blumen der Bescheidenheit, aber sie leuchten.

((Gedanken angelehnt an Kirchenjahr evangelisch, dem Kooperationsprojekt zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.)

Michael Schönthal

Die Ev. Kirche in Friedrichstal ist täglich (9-17 Uhr), außerhalb von Veranstaltung offen zum Gebet.

Zurück zur Übersicht