Der 18. Sonntag nach Trinitatis wird auch als „Michaelis“ gefeiert, als Tag des Erzengels Michael und aller Engel.
Da ich selbst Michael heiße, hatte ich Lust, den Blumenschmuck, der schon am letzten Sonntag auf dem Altar stand, zu Michaelis mit einer Engelsfigur zu krönen.
Wir kennen die Engel aus der Bibel als Boten Gottes, als Ankündiger und Zeugen zentraler Ereignisse. Im Alten Testament werden sie wie im Psalm 34 häufig als Beschützer und Helfer beschrieben („Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus“; Psalm 34, 8). Die Engel werden uns als Helden, als Kämpfer für die gerechte Sache vorgestellt. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit Engeln das Thema Ritterschaft verknüpfe.
Im Evangelischen Gesangbuch heißt es im Lied „Sonne der Gerechtigkeit“ im Vers 6 (EKG Nr. 263):
„Lass uns deine Herrlichkeit
ferner sehn in dieser Zeit
und mit unsrer kleinen Kraft
üben gute Ritterschaft.
Erbarm dich, Herr.“
Ritterschaft – wie kann ich den Begriff füllen? Michael Stahl hat in seinem Vortrag beim Männerabend während des Zeltfestivals Stutensee 2019 die Tugenden der Ritterlichkeit benannt, wie er sie sich vorstellt: die Schwachen beschützen, Tapferkeit, Anstand, dienstbare, hingebungsvolle Liebe.
Bekanntlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Erst Übung macht den Meister.
Wenn wir (besonders wir Männer) eine Sehnsucht nach Ritterlichkeit in uns tragen, dann lasst uns anfangen zu üben.
Michael Schönthal
Die Ev. Kirche in Friedrichstal ist täglich (9-18 Uhr), außerhalb von Veranstaltung offen zum Gebet
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