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Umwelttipp vom Grünen Gockel 2017-1

Naturgemäßes GärtnernGG_Aktiver_Umweltschutz

Rund 17 Millionen (!) Privatgärten gibt es in Deutschland. Hätten Sie das gedacht? Davon bedecken allein die Schrebergärten eine Fläche von rund 66.000 Fußballfeldern!
Neben rein ästhetischen Gesichtspunkten gewinnt der Anbau von Gemüse und Obst zunehmend an Bedeutung. Vor allem junge Familien mit Kindern schätzen die selbst erzeugten gesunden Nahrungsmittel. Die Gartenarbeit im eigens bewirtschafteten Garten hat Konjunktur: Nach „Chillen“ ist Gärtnern zur zweitliebsten Beschäftigung der Menschen in Deutschland avanciert. Vor allem auch bei unseren ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ist Gartenarbeit sehr beliebt. Der „Interkulturelle Garten“ beim Vogelpark in Friedrichstal will hierzu einen kleinen Beitrag leisten.

Schöpfung bewahren – auch im Kleinen?

Das Streben nach gesunden Nahrungsmitteln aus dem eigenen Garten mündet in der Konsequenz im persönlichen Artenschutz: Kleinstlebewesen, wie Insekten bleiben am Leben und dienen der heimischen Vogelwelt als Nahrung. Blattläuse werden von den Marienkäfern, Schnecken vom Igel in Schach gehalten. Kunstdünger wird durch selbst hergestellten Kompost ersetzt, Florfliegen und Ohrwürmer gehen auf Insektenjagd, im Insektenhotel gibt es Heimstatt für heimische Wildbienen, standortgerechte Stauden liefern Pollen und Nektar für Hummeln, Bienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen. Viele weitere Maßnahmen nach dem Vorbild der Natur gehören noch in diesen „Katalog“.

Nach dem Vorbild und mit Hilfe „der Natur“ gärtnern trägt also unmittelbar zu ihrem Schutz und zu ihrer Erhaltung bei. Der eigentlich gesetzlich vorgeschriebene Artenschutz lässt sich im Naturgarten voll verwirklichen, weil Werden und Vergehen kaum schädlichen Eingriffen von außen ausgesetzt sind.

Fazit: Naturgemäßes Gärtnern bedingt also einerseits und fördert andererseits aktiven Natur- und Artenschutz. Damit haben wir die Chance, zumindest in unserem kleinen persönlichen Umfeld unseren Beitrag zur Erhaltung unserer Schöpfung beizutragen.

von Reiner Dick, Stabsstelle Umwelt der Stadtverwaltung Stutensee

Was kann ich tun?

Einheimische Pflanzen
Zierpflanzen und Standardrasen prägen unsere Gärten immer mehr. Für unsere Wildbienen, die für die Bestäubung wichtig sind, sowie für andere Insekten, Vögel und Kleinsäuger sind fremdländische oder gezüchtete Arten aber meist nicht nutzbar. Sie sind auf einheimische Pflanzen angewiesen. Pflanzen Sie deshalb bevorzugt einheimische Blumen, Stauden, Sträucher und Bäume!


Blumenwiese
Legen Sie eine Blumenwiese an! Viele Schmetterlinge, Insekten und andere Kleintiere finden hier Verstecke, Unterschlupf und Nahrung. Insekten als Nahrungsquelle locken auch Vögel an. Eine Blumenwiese bietet Farbenpracht und biologische Vielfalt. Wildblumensamen gibt es z.B. im Hagebau oder in Pflanzmärkten.


Insektenhotel und NistkastenInsektenhotel
Nicht nur für uns Menschen ist es inzwischen schwierig, hier in Friedrichstal noch eine Wohnung zu ergattern, auch Vögel und Insekten haben in unserer immer kultivierter werdenden Umwelt Probleme, einen Unterschlupf zu finden.
Hier kann man mit Insektenhotels und Nistkästen seinen Garten zum Wohnparadies umgestalten. Es gibt sie in verschiedensten Größen und Ausführungen im Handel, mit etwas Geschick kann man sie aber auch selber herstellen.

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